Dresden: der Goldene Reiter
Eine Geschichte zur Enstehung des bekanntesten Denkmals in Dresden, der Reiterstatue Augusts des Starken auf dem Neustädter Markt.
August der Starke, der große Kurfürst von Sachsen, und auch eine Zeit König von Polen, ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Geschichte. Man nennt den Fürsten nicht ohne Grund in einem Atemzug mit Ludwig XIV, dem Sonnenkönig. Wie dieser war August dem guten Leben mehr als zugetan, obwohl er Fleiß und Methode besaß, was die Staatsgeschäfte betraf.
Was die Konstitution angeht, wird er den französischen König wohl übertroffen haben, denn mit seiner eindrucksvollen Größe von 1,76 besaß August für die damalige Zeit ein wahres Gardemaß. Da man zu der Zeit hohe Allongeperücken trug , die die Erscheinung eines Mannes vergrößerten, muss er eine außergewöhnliche Erscheinung gewesen sein.
Sein Beiname “der Starke” bezog sich vor allem auf seine Körperkräfte, die überdurchschnittlich gewesen sein müssen und die er gerne zur Schau stellte. Kleine Einlagen bei Festlichkeiten, bei denen er wohl Hufeisen geradebog, sind tausendfach beschrieben worden. Diese Kraftdemonstrationen im höfischen Ambiente, inmitten von erlesen gekleideten Adeligen, waren damals mehr als heute ein faszinierender Kontrapunkt.
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Nachdem die Augustusbrücke in der Hauptstadt neugestaltet war, wollte der Kurfürst ein besonderes Kunstwerk zur Ausschmückung und ebenso zu seiner Selbstverherrlichung schaffen lassen, und so kam es zu den Plänen für ein Reiterstandbild.
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Das Volk Dresdens war dermaßen beeindruckt von dem goldenen Reiter, dass sich schnell eine hartnäckige Legende bildete. Es wurde erzählt, dass der Befehl des Herrschers den Schmied Wiedemann in arge Bedrängnis gestürzt habe, glaubte der doch keinesfalls das Standbild zu der Zufriedenheit des Fürsten schaffen zu können, war er eben auch kein Bildhauer und Künstler. Die geplanten Ausmaße der Statue und deren Schwere hatten es nötig gemacht, ein Eisengerüst zu erstellen, dass das Pferd im Inneren stützte.
Da Wiedemann nun verzweifeln wollte, versicherte er sich der Hilfe des Teufels, so erzählte das Volk, der mit schwarzer Kunst dem Schmied zur Seite stand. Die Arbeit ging leidlich voran, unter dem Schutz des Teufels, der sich aber zurückzog, da der Schmied ihm durchaus nicht seine Seele überantworten wollte. So vollendete Wiedemann das gewaltige Werk nun mit allen seinen Kräften alleine und zur Zufriedenheit des Auftraggebers.
Doch kurz darauf machte jemand, ein Neider vielleicht, ihn darauf aufmerksam, dass dem offenen Maule des Hengstes die Zunge fehle. Der Schmied hatte sie einfach vergessen. Einen solchen Fehler beim Werk seines Lebens begangen zu haben, verstörte und kränkte Ludwig Wiedemann dergestalt, dass er an gebrochenem Herzen starb.
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Das war die Geschichte vom Goldenen Reiter, wie Ilona Elisabeth Schwartz (PresseNet) sie hörte und weitergibt.
Bild: Wikipedia, verm. Christian Koehn
Mehr zum Goldenen Reiter bei www.dresden-und-sachsen.de und www.besuchen-sie-dresden.de
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