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Samstag, 14. Juli 2012

Trenck, der Pandur: Fürsten heuern und feuern wüste Haudegen

Ein Beitrag von D. Hahn
Seit 1950: Halbe Million Fans sehen Festspiele in Waldmünchen
Waldmünchen / Kreis Cham. 1742. Ein wilder Reiterhaufen fegt durch den bayerischen Wald. Panduren. Kroatische Edelleute in Diensten der österreichischen Kaiserin Maria Theresia (1717-1780). Die hatte das Husarenregioment aus Slawonien 1740 während des ersten Krieges um die Provinz Schlesien gegen den Preußenkönig Friedrich II. aufgestellt. Die Panduren waren eine üble Truppe: Wo sie auftauchten, schlugen sie Schneisen der Verwüstung. Keine Schandtat war ihnen fremd. Ihr Anführer mit beispiellosem Ruf: Franz Freiherr von der Trenck (1711 bis 1749).
Der ursprünglich aus Reggio / Kalabrien stammende Haudegen war bei den Fürsten Europas ein gefragter Mann, wenn denen das Wasser bis zum Hals stand. Für die Friedenszeiten taugte Trenck eher wenig: Und das, obwohl man bei dem Sohn eines preußischen Offiziers auch ein wenig Disziplin vermuten hätte können. Fehlanzeige. Der russische Zar feuerte den Rittermeister kurzerhand wegen Insubordination, zu deutsch, mangelnder Unterordnung. Bei der mütterlichen Maria Theresia ging's dem Trencken nicht besser. Wegen seiner militärischen Verdienste zunächst hochdekoriert und zuletzt im Rang eines Obristen, fiel Trenck auch bei der Monarchin in Ungnade. Die Kaiserin ließ ihn in der Burg Spielberg schmoren - Festungshaft!. Trenck starb 1749 im tschechischen Brünn.
Sieben Jahre zuvor hatte der Räuber in Diensten der K-u-K-Donaumonarchie auch vor den Toren des kleinen bayerischen Städtchen Waldmünchen an der tschechischen Grenze gewütet. Er belagerte den Ort und verlangte Kontributionen.
Aus den authentischen Räubergeschichten bildet sich Stoff für Legenden. Und der regt die Menschen zum Dichten an. 1940 begeisterte "Trenck, der Pandur" als NS-Historienfilm mit zweifelhafter Regieführung.
Zehn Jahre später schlug die Geburtstunde der noch heute beliebten Waldmünchner Festspiele [Festprogramm 2012], die jedes Jahr im Juli und August stattfinden und seit Beginn über eine halbe Million Menschen begeistert haben. Auch dieses Jahr lädt die 7000-Seelen-Gemeinde im Bayerischen Wald wieder ins beliebte Freilufttheater ein. Im September findet zudem das traditionelle Pandurenlager im Stadtpark seine Fans. Schießvorführungen, Waffenkunde, Lagerfeueromantik und sogar Bleikugelgießen stehen auch 2012 wieder auf dem Programm.

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