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Sonntag, 12. Juli 2009

Altdorf bei Nürnberg: Wallenstein Festspiele 2009

Das mittelalterliche Städtchen Altdorf (15.000 Einwohner) liegt 25 km südöstlich von Nürnberg und ist aus allen Richtungen einfach und schnell zu erreichen via A3, A6, A9 und A73.
Altdorf, schon 1129 urkundlich erwähnt, war ab 1575 Sitz des - protestantischen und von Nürnberger Patriziern finanzierten - Nürnbergischen Gymnasiums, das 1581 mit kaiserlicher Zustimmung zur Akademie erhoben wurde; 1622 folgte sogar das Universitätsprivileg für Altdorf.
Der böhmische Adel schickte seine Sprößlinge gern nach Altdorf und der prominenteste Student um 1600 war der junge Wallenstein. Von ihm ist aus dieser Zeit überliefert, daß er gern mal schlägerte bis hin zu schwerer Körperverletzung und auch arrestiert wurde. Der Nüchternste wird er auch nicht gewesen sein.
Schillers Trilogie - Wallensteins Lager, Die Piccolomini, Wallensteins Tod - behandelt das Ende eines faszinierenden Lebensweges, gleich, ob man in Wallenstein einen genialen Kriegshelden, einen glanzvollen Fürsten oder einen clever-rücksichtlosen Machtpolitiker sehen will. Die Geschichte bringt viele Facetten der Persönlichkeit, beleuchtet die politische Lage in diesem Abschnitt des Dreissigjährigen Krieges und ist sehr lesenswert.
Noch schöner ist aber, das Schauspiel auf der Freilicht-Bühne im Wichernhaus - also just im Hof der Universität, auf dem sich der junge Albrecht vielleicht herumgerauft hat - im Rahmen der Altdorfer Wallenstein-Festspiele zu verfolgen. Ein absolutes Highlight für Freunde historischer Aufführungen: mit langer Tradition (seit 1894 alle drei Jahre), heute inszeniert von Michael Abendroth - bereits seit 2000 und in diesem Jahr in neuer Fassung - und von Laien-Schauspielern, Altdorfer Bürgern, perfekt dargeboten. Die drei Stunden ohne Pause sind nicht eine Minute langweilig!
Nochmals bereichert wird der Aufenthalt in Altdorf durch das historische Lagerleben auf dem Marktplatz mit Handwerksbetrieben, z.B. eine Schmiede, einem Feldlazarett (mit original Krieger-Augen im Einmachglas), Musketieren, "Schweden", wilden Landsknechten und natürlich deftiger Verköstigung.
Der feierliche Abschluß der Wallenstein-Aufführung ist an einigen Abenden ein Fackelzug der Akteure und Historiengruppen über den Markplatz. Die Bevölkerung feiert begeistert mit.

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