Tourismusorganisationen Deutschlands auf der ITB
Wie präsentierten sich die großen Tourismusorganisationen Deutschlands auf der ITB, der weltweit größten Reisemesse? Ein Kurzüberblick mit Anmerkungen eines ITB-Besuchers.
- Brandenburg: "das Weite liegt so nah". Das Wortspiel mit "naheliegend" und der Nähe zu Berlin dürfte nicht allen verständlich sein.
- "Willkommen im Entdeckungsreich Hessen". Da sind merkwürdigerweise nur Frankfurt / Wiesbaden genannt. Auf den Bildern das ganze Hessen, vom Odenwald bis nach Kassel. Erklärung: die Rhein-Main Fraktion zahlt es. Aber für den Fremden sieht es zunächst so aus, als ob Hessen aus Rhein-Main besteht. Und der Slogan passt dann irgendwie: die übrigen Regionen muss man erst entdecken!
- Mecklenburg-Vorpommern ruft das Jahr der Romantik aus und punktet mit dem Wortspiel "natürlich romantisch". Auf diese Idee sind die Werbetexter sicher stolz: "natürlich" als Adjektiv und Adverb, plus: die Natur wird spielerisch mit der Romantik verbunden, am Kreidefelsen. Aber imho (in my humble opinion) würde ich MV eher mit Natur verbinden. Es gibt dort viel Einzigartiges: allein die Seen und das Meer. Da könnte man die Romantik außen vor lassen, die würde sich von selbst einstellen.
- Rheinland-Pfalz bringt "Gastlandschaften", ein gelungener Begriff zur Gastlichkeit (statt dem Geschwiemel von entdecken, Romantik und natürlicher Inspiration): Ahrtal, Eifel, Hunsrück, Lahntal, Mosel-Saar, Naheland, Pfalz, Rheinhessen, Romantischer Rhein, Westerwald. So etwas wäre z.B. bei der Regionsvielfalt Hessens auch nicht verkehrt gewesen. "Urlaub in Rheinlandpfalz - Urlaub in Deutschland" heißt es weiter. Nun ja, das ist wieder nicht der Werbeknaller.
- Saarland: "Kleines Land", großartige Radwege und z.B. "mit grenzenlosem Charme". Wirkt weit gelungener als etwa die Natur-Romantik, weil spezifischer: Hinweis auf Länder-Nachbarschaft und der Charme mag eine Anspielung auf die Franzosen sein, deren Nähe ja das Urlaubserlebnis im kleinsten deutschen Bundesland erweitert.
- In Schleswig-Holstein wird der "echte Norden" proklamiert. Und wo ist der falsche? Kann ja nur in Meck-Pomm sein. Vielleicht auch in Hamburg?
Labels: deutschlandurlaub, tourismus-touristik
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